Donnerstag, 7. September 2017

Herbstbericht Nr. 1

Anfang September, wie jedes Jahr, sind die Schildkröten sehr ruhig, fressen sehr wenig und es ist Zeit, einige Herbstarbeiten auszuführen.

Zuerst habe ich dort, wo im Weibchen-Gehege die beiden Beckmann-Frühbeete stehen, die Abtrennung zwischen den Frühbeeten "eingebaut". So habe ich jetzt 2 kleine Gehege. Ich habe die Tiere so verteilt, dass jedes dieser Weibchen-Frühbeete in etwa gleich stark besetzt ist und es somit in dem hinteren Teil bei der Überwinterung keine Überfüllung gibt.

Die Strohmatten hatte ich schon vor ein paar Tagen entfernt, so können die Frühbeete wieder ihre Funktion als Wärmeinseln erfüllen.

Ach ja, wie jeden Winter, ist Richard (der alte Mauren-Wildfang) schon vor einiger Zeit aus dem Männchen-Gehege in das Eierhügel-Gehege umgesiedelt. Es ist länger von der Sonne beschienen. Und das braucht Richard, denn er geht viel später als die Griechen in die Erde und taucht ca. 3 Wochen vor ihnen im Frühling wieder auf.

Hier erstmal ein Überblick von der einen und dann von der anderen Seite über die Gehege der Weibchen und über das von Richard. Ihr wisst, Ihr könnt die Fotos vergrößern!

Wenn Ihr genau hingesehen habt, habt Ihr vermutlich erkannt, dass ich Halbpalisadenzäune um die Yucas und die Sträucher plaziert habe bei den Weibchen.
Da kann also niemand sein Winterquartier unter dem Pflanzen aufschlagen (in die Erde verschwinden).
Hier nochmal in größer:

Es wächst ausgesprochen viel im Wildrasen, den ich gerade noch einmal gemäht habe. Ich sehe immer wieder, wie die Tiere mal hier und mal da fressen. Trotzdem füttere ich immer noch zu, damit die gewachsenen Kräuter weiterhin eine Lebenschance haben. In den Krötengärten sieht es auch sehr gut mit dem Futterangebot aus. So kann ich morgen die 2 Krötengärten öffnen.
Hier die Krötengärten, noch abgesperrt:

Richard hat zwar keinen Krötengarten, aber er alleine schafft auch nicht alles, was bei ihm wächst.
Auch bei den Männchen gibt es keinen Kräutergarten. In dem Gehege sind zum Überwintern nur das uralte männliche Julchen und 4 Männchen von 2010. 2 Männchen habe ich seit einiger Zeit bei den Weibchen, weil die Grube für die Überwinterung bei den Männchen sonst etwas zu klein wäre. Die Männchen -und überhaupt alle Jungtiere- sind mächtig gewachsen in diesem Jahr.
Nun, jetzt ist in jeder Weibchengruppe 1 Männchen von 2010.

Zu den Gewichten möchtet Ihr vielleicht etwas wissen. Ich habe die jüngsten Tiere rein optisch begutachtet und an ihnen gerochen, habe sie gewogen und das Gewicht mit den letzten Wiegedaten von 2016 verglichen.
Ich liste hier mal die NZ 2010, erste Zahl von 2016, zweite von gestern:

Weibchen:
740/965
440/574
363/456
460/602

Männchen:
378/452
478/557
448/577
313/371
376/497
390/507 (NZ 2009)

Ich werde immer wieder gefragt, wie ich das mit dem "draußen-Überwintern" mache.
Darum schauen wir uns jetzt nochmal die Frühbeete an.
Zuerst eins der Beckmann-Frühbeete von vorne, von der Sonnenseite, geschlossen und geöffnet -


 und dann von hinten, wo der Schlafbereich/die Überwinterungsgrube ist


 Wenn ich jetzt den Styrodurdeckel nach vorne, in den Sonnenbereich schiebe, sieht es so aus:
Man sieht, dass der Schlafbereich in einem Holzhaus ist. Es ist etwas kleiner als das Frühbeet.
Zwischen dem Holzhaus und den Außenwänden des Frühbeetes befindet sich eine dicke Styrodur-Platte.
Auch in der Erde an den Außenseiten des Schlafbereichs ist eine solche Platte in der Erde, ca. 20 oder 30 cm tief.
Sie hält den Frost seitlich ab.

Nun gehen wir nochmal nach vorne, zur Sonnenseite, und heben dort das Dach des Frühbeetes hoch:

Ihr seht, dieser Teil ist reines Sonnenstudio, da wächst nichts.
Im Frühjahr oder im Herbst, wenn die Tiere wegen der Temperaturen nicht raus gehen, gibt es hier auch Wasser und Futter.

So komfortabel wie in den neuen (2016) Frühbeeten geht es bei den Männchen nicht zu.
Hier deren Frühbeet:
Julchen kommt gerade raus. Als ich später die Aufnahme von innen gemacht habe, liegt es wieder drinnen.

Das Frühbeet-Prinzip ist das gleiche: ein Bereich zum Wärmen, ein dunkler Bereich mit Grube drunter zum schlafen und überwintern.

Im Männchengehege gibt es ein weiteres Frühbeet, mehr rein zufällig. Als wir letztes Jahr "umgebaut" haben, war das ehemalige Nachzuchten-Frühbeet überflüssig und wurde bei den Männchen abgestellt. Uns fehlte der entsprechende Schraubenschlüssel, um es auseinander zu bauen. Als dann der Richard die kleinen Männchen so böse rumgeschubst hat, habe ich einen Eingang unter das Frühbeet gegraben, durch den nur die Kleinen passten. Das hatten sie ganz schnell raus und suchten diesen Platz als Ruhezone immer wieder gerne auf. Eine Hälfte ist ja überdacht. Unter dem Dach liegen Rindenstücke, Grasschnitt, ein Stück von diesem Halbpalisadenzaun und sonstwas. Und darin suchen sich 3 der Männchen oft einen Ruhe- oder Schlafplatz, auch jetzt, wo doch Richard schon länger nicht bei ihnen ist. In 2 oder 3 Wochen werde ich den Eingang allerdings verschließen, damit keiner mehr rein kann, denn überwintern sollen sie darin ja nicht.

Das Frühbeet, in dem Richard überwintern wird, ist noch mein erstes. Damals hatte ich es da, wo der Schlafbereich ist, von innen schwarz angestrichen, auch das Dach.
Inzwischen wird es eher von der Stroh- und Holzpalisadenwand verdunkelt und von dem, naja, nicht ganz professionellen Dach des Schlafbereichs. Richard beschwert sich allerdings nicht.


Da bleibt uns noch, mal eben zu Hermann zu gucken. Hier sein Gehege, in dem er jetzt im Herbst bleiben muss. Sonst hat er ja den ganzen Garten, der nicht Krötengehege ist.
Ganz rechts seht Ihr einen Teil des Daches von seinem Holzhaus, in dem sich auch ein dunkler Schlafteil befindet.

Ja, da ist die Strohmatte nur zurück geschlagen. Ich muss sie noch wegnehmen.
Und wie es bei fortschreitendem Herbst weitergeht, lass ich Euch wissen. 
Habt Ihr was vermisst? Heizmöglichkeit? Da meine Gehege günstig liegen und das Klima es hier zulässt und die Gruben absolut frostsicher sind, brauche ich keine Heizmöglichkeit.

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